Ein ungewöhnlicher Besuch? Heute kommt der Bestatter in den Unterricht!

Welche Gefühle haben Sie beim Anblick eines Toten? Wie denken Sie selbst über den Tod? Wollten Sie schon immer Bestatter werden? Wie verkraften Sie Ihren Beruf? Ganz viele Fragen hatten die EthikschülerInnen der 7. und 8. Jahrgangsstufe an Jakob Unger. Und der sieht überhaupt nicht so aus, wie man sich einen typischen Bestatter vorstellt. Er ist 24 Jahre alt, groß, trägt Bart und hat ein Tattoo am Oberarm.

Sein Papa war davon nicht begeistert, sagt er, aber er habe sich durchgesetzt. Wir erfahren, dass Bestatter nicht Herrn Ungers Traumberuf war, sondern dass er in der Grundschule eigentlich Polizist werden wollte. Da seine Eltern aber seit 14 Jahren ein Bestattungsinstitut leiten, ist er mit dem Berufsbild aufgewachsen und irgendwann war ihm klar, dass er nach dem Abitur eine Ausbildung zum Bestatter machen möchte. Und das ist gar nicht so einfach, denn es gibt nur drei Berufsschulen in ganz Deutschland, an denen dies überhaupt möglich ist. Dass er fast täglich mit Verstorbenen zu tun hat, ist für ihn mittlerweile Routine und er hat auch keine Angst, wenn er im Dunkeln alleine im Bestattungsinstitut arbeitet. Herr Unger möchte über das Tabuthema „Tod“ aufklären, denn so sagt er, früher oder später hat jeder damit zu tun. „Sie müssen auf TikTok gehen, wie ein Bestatter aus Fürth!“, kam sogleich der Rat zweier Schülerinnen. Wer weiß… Vielleicht hat Herr Unger bei uns neuen Nachwuchs gefunden. Zumindest ein Praktikum im Bestattungsinstitut zu machen, kann sich die/der ein oder andere durchaus vorstellen…

Christine Giersdorf

Fachschaft Ethik